Zerrissen im Hier und Dort

Bin grad ganz zerrissen
vom Hier und Dort
will nicht zu diesem einen Ort
an dem sich unserer Wege lauf
im trüben Licht des Wonnemonats
nun endlich nach all den Wirren
sollen treffen.

Ich will nicht
und will es doch
kann nicht sagen
was in meinem Kopf geschieht
da alle Worte sind entschwunden.

Kann dir nicht erklären
warum mich meine Beine
in zwei Richtungen zur selben Zeit
wollen tragen.

Soll ich Bleiben oder Gehen?

Fernweh

Fernweh
hat mich gepackt
mit sanften Krallen
hält mich umschlungen
in diesen Tagen des Osterfests
lässt mich nicht mehr los.

Greift mit sanftem Drängen
nach meinem Herzen
beißt sich fest in den Gedanken
wie ein schönes Gift.

Es zieht mich hinaus
in die große Weite
an den einen bestimmten Ort
der von mir erkundet werden will
da er von dir schon alles weiß.

Fernweh
lässt mich nicht mehr los.

Entscheidung

Wieso habe ich
dich so angefahren
dem Reiz des Streites nachgegeben
mich auf den lockenden Teufel in mir eingelassen?

Wieso habe ich
keine Lust dich zu sehen
weil noch andere Menschen dabei sein werden
und frage mich dennoch
ob diese Entscheidung die Richtige war.

Wieso kann ich
dir nicht sagen
wonach mir gerade ist
ob ich Lust auf diesen Abend habe
oder lieber allein zuhause bleibe?

Wieso fällt mir diese Entscheidung so schwer
wo sie doch ganz einfach sein sollte?

Keine Bilder erinnern

Keine Bilder
die an uns erinnern
kein Foto
das unser Gesicht
in ewigem Einklang gefangen hält.

Keine?
Doch, zwei gibt es schon
gefangen in dem Bilderrahmen
auf meiner Kommode.

Sehen kann sie keiner
auch nicht die vielen unsichtbaren
in meinem Kopf
die von unserer Vertrautheit sprechen.

Doch die vielen aber tausend
mit den Menschen die dich nie so kennen werden
wie ich dich
und mit Kommentaren von dir untermalt
die mir das Herz brechen
mich zweifeln lassen
ob ich dir wichtig bin
sind den Menschen zugänglich.

Wenn ich sie betrachte
scheint es mir
als habe ich in deinem Leben keinen Platz
als würde es mich nicht geben
sei bedeutungslos.

Nichts,
das an mich erinnert.

Wenn du gehst

Wenn du gehst
dann habe ich bei jedem Mal
einen Knoten im Bauch
will nicht
dass du aus dem Auto steigst
mir den Rücken zukehrst
sich unsre Blicke trennen
und wieder in den Alltag zurück kehren
ohne zu wissen
wann wir uns wieder sehen
ohne zu wissen
wie lange wir getrennt sein werden
und mögen wir auch nur
ein paar Kilometer auseinander sein.

Ich will wissen
wann wir uns wieder sehen
will wissen
was wir dann tun werden
mich mit diesem Wissen durch den Alltag tragen
und mich auf den besonderen Tag freuen.

Doch das Wiedersehen ist mal wieder
ungewiss.

Allerliebste Beste Freundin,

Ich wünsche Dir

einen Engel,
der dein Herz bewacht
vor bösem Schmerz.

die Hoffnung,
die als Wegbereiter
dir Kraft auf endlos steilen Straßen gibt.

einen Stern,
der dir wenn die Nacht beginnt
sicher weist den rechten Weg.

Und will es Dir scheinen
du habest nichts von alledem
sieh mit deinem Herzen nochmal genauer hin.

Und will es Dir scheinen
keiner versteht dein Tun und Streben
dann bedenke
den Engel, die Hoffnung und den Stern.

Du bist nie allein.

Und nach dem Regen kommt stehts
Sonnenschein!

Ich wünsche Dir und allen anderen Mitblogern ein wunderbares Jahr 2010!

Nicht Dein Leben

Wie soll ich Ruhe bewahren
wenn ich weiß
dass in dir ein Feuer brennt?

Wie soll ich mich auf diesem Stuhle halten
wenn ich weiß
dass du am tiefen Fallen bist?

Wie soll ich meine Zunge zügeln
wenn ich weiß
dass seine Worte dich so tief verletzt?

Wie soll ich an die Gerechtigkeit glauben
wenn ich weiß
dass du nun ganz ungerecht zur Schuld verurteilt wirst?

Wie soll ich mein heißes Herz kühlen
wenn ich weiß
dass deines gerade zu Eis erstarrt?

Wie soll ich freudig in die Sonne blinzeln
wenn ich weiß
dass die Dunkelheit dich umgibt?

Wie soll ich unbeschwert lachen in die Welt hinaus
wenn ich weiß
dass dir das wahre Lachen längst gestorben?

Wie soll ich die Augen vor dem verschließen
wenn ich weiß
dass deine voller Tränen sind?

Wie soll ich denken wie mir geraten
Es ist nicht dein Leben
wenn ich weiß
dass wir Freunde sind?

Geduldig sein

Manchmal fällt es mir schwer
immer schön geduldig sein
immer brav die bittre Pille schlucken
immer still das Stechen akzeptieren
dass mir deine Art ins Herzen brennt.

Manchmal will ich dir sagen
dass du mich gerade ein wenig beleidigt
dass du mich damit in meinem Stolz verletzt
auch wenn ich kleinlich scheine
so schmerzt es doch.

Einzig und allein die Freundschaft
die wie ein starkes Band mein Herz an deines bindet
so dass es deinem Schlag erspüren kann
dass es nicht so war gemeint
dass dein Lebenstakt geht anders als der meine
lässt mich immer ruhig sein.

Weniger erwarten

Ich will
weniger erwarten
von Dir
und der Welt.

Denn ich bin
in dieser Hinsicht
habgierig wie eine Elster.

Gibst du mir
ein Lächeln
will ich deinen Mund
ein Wort
will ich deine gesamte Sprache
ein Winken
will ich deinen Arm
deine Liebe
will ich Dich.

Doch so geht
das nicht
in diesem Leben.

Ich will
meinen Blick
wieder für das Wesentliche schärfen
denn sonst wird alles Wollen
zu Asche.

Nachtgedicht

Niemand kann
deinen Platz einnehmen.
Niemand kann in deiner Sprache
mit mir reden.
Niemand kann dein Vertrauen
in mich setzen.
Du bist der Ort,
zu dem ich gehen kann,
die Welt,
in der ich leben kann,
das Licht,
in dem ich sehen kann.

Wir haben uns zu lange
nicht mehr gesehen.

(Hans Kruppa)

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