Jetzt ist sie also da die neue Woche.
Die letzten beiden waren nicht meine Freunde, aber immerhin meine Lehrmeister.
Das dachte ich zumindest.
Aber mal wieder ist es so, dass ich in der Theorie perfekt
in der Praxis aber die reinste Katastrophe bin.
Denn wie bittet man um Hilfe?
Ich falle wieder in alte Verhaltensmuster zurück,
ziehe mich vor den Freunden zurück,
lasse es nicht wie sonst auf dem Handy klingeln,
meide absichtlich die Treffpunktorte des abendlichen Klatsches wie MSN und dergleichen.
In der Hoffnung, es fällt jemandem meine Abwesenheit auf und meldet sich bei mir.
Was aber keiner tut.
Zumindest noch nicht.
Warum kann ich nicht um Hilfe bitten?
Nun, dazu muss man bzw ich ersteinmal wissen,
was ich will.
Was also will ich?
Ich will wieder lachen, ich will mir sicher sein, dass ich ihnen wichtig bin, dass sie auch für mich da sind und mich verstehen, ich will, dass sie mir für die ungewisse Zukunft Mut machen und ich will wissen was mich krank macht bzw dass das, von dem ich es bereits weiß endlich aus meinem Körper verschwindet. Ich will Verständnis für meine Gedanken und meine Krankheit und aufmunternde Worte, ich will ganz einfach, dass sie mir sagen dass ich ihnen wichtig bin, dass ich nicht sinnlos lebe und mir zeigen, dass ich ihnen fehle.
Aber wie formuliert man hier die Bitte?
Zeig mir, dass ich dir wichtig bin!
Das geht ja mal gar nicht! Und sagen: ich bin krank! Nein, um Himmels Willen! Ich musste diesen Satz mit meiner chronischen Erkrankung schon so oft sagen, dass er mir direkt peinlich geworden ist.
Was also dann?
Um ein Treffen bitten, an dem ich mein Herz ausschütten kann. Das wäre eine Idee.
Aber etwas in mir sträubt sich auch dagegen, um Hilfe zu bitten.
Ich will es nicht tun. Merken gute Freunde denn nicht von selbst, dass es einem schlecht geht, weil man mehrere Tage nichts voneinander gehört hat und fragen nach?
Oder erwarte ich hier zuviel?
Es ist vertrackt. Bitte ich nicht um Hilfe, werde ich wohl auch keine Bekommen und mit meinem Verhalten auf Unverständnis stoßen. Springe ich über meinen Schatten, werfe alle Bedenken über Bord, überwinde die Angst und Bitte um Hilfe werde ich Angst vor dem Ausgang haben und mich fragen, ob es das ist, was ich erwartet habe und ob ich nicht furchtbar egoistisch bin.
Ich rede wirres Zeug, ich weiß.
Aber ich hatte schon immer Angst vor dem Unbekannten. Und zum Kämpfen habe ich keine Kraft mehr übrig. Seit vier Monaten bin ich nun schon krank, und habe sie nicht eingeweiht.
Es ist gemein und selbstsüchtig, aber so gehe ich den Problemen und Fragen aus dem Weg. Und mehre sie doch noch mehr.
Der Sprung ins kalte Wasser ist wohl unvermeidlich. Aber schwimmen ist wie Rad fahren. Man verlernt es nicht. Und war ich früher nicht eine Wasserratte?
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